Radeln und Paddeln oder die Altmühl von unten und von oben
Ca. 30 Personen von 6 bis 60 trafen sich bei gutem Wetter beim Raffelwirt zur Fahrt nach Inching. Außergewöhnlich schon der Start: Alle, na fast alle waren pünktlich zur Stelle, nur unser Ferstl Jo wurde beim Start vermisst. Als er mit Verspätung mit dem Auto vorfuhr und er uns eröffnete mit diesem auch nach Inching zu fahren, wurde er sofort dazu verurteilt kühle Getränke für die Kanufahrt zu spenden. Zügig fuhren wir danach durchs Katzental auf der gewohnten Strecke, bis auf eine kleine Knieverletzung nach einem Sturz, die schnell versorgt war, ohne jede Vorfälle, sodass wir schon um 10.45 Uhr beim Stadel in Inching angekommen sind.
Nachdem die ersten ungeordneten Bootsbesetzungen schnell unterbunden waren, erfolgte die schon von unserem Präsi vorbereitete Einteilung der Besatzungen zügig. Um 11.15 Uhr waren alle Boote auf dem Wasser, ich glaube das war eine neue Rekordzeit, zumal auch die Beschaffung des Proviants (siehe Ferstl Jo) vorab geregelt war. Der Wasserstand der Altmühl erlaubte zügiges Fahren und so war bald der Zwischenstop im Biergarten zu Rieshofen erreicht.
Die Versorgung der Mannschaft mit Speis und Trank erfolgte problemlos. Das Essen und das Bier schmeckten und keiner dachte an schnelles Weiterfahren. In dieser Stimmung bemerkte keiner von uns, was sich dunkel und schwarz hinter unserem Rücken zusammenbraute. Beim ersten Donner erfolgte deshalb ein überstürzter Aufbruch und von einer geordneten Weiterfahrt konnte keine Rede mehr sein. Die Parole war: Rette sich wer kann.
Und so ist nicht verwunderlich, dass sich ca. 1 km vor dem Ziel in Gungolding das Highlight der Bootstour ereignete. Der Himmel öffnete seine Schleusen, Unterstellen unter Büschen und Bäumen machte auch keinen Sinn, wir hätten genauso den Rest der Strecke in der Altmühl schwimmen können, soviel Wasser kam von oben. Tapfer wurde patschnass und die Boote voll Wasser der Anlegeplatz in Gungolding angesteuert, das Material geborgen und glücklich derjenige, der ein paar trockene Sachen gerettet hatte. Frierend warteten wir auf die Fahrzeuge für den Rücktransport und mußten uns den Spott über unser Aussehen gefallen lassen mit der trockenen Bemerkung: Bei uns in Inching hat’s keinen Tropfen geregnet. Das war sehr tröstlich.
Aber in der Scheune warteten ja unsere trockenen Radlklamotten. Ein kleines Häufchen machte sich auf den Rückweg über Pfünz, Hofstetten und den Reisberg. Respekt vor unseren Jüngsten, die auch die Rückfahrt souverän gemeistert haben.
So fand ein ereignisreicher schöner Tag einen ungewöhnlichen Abschluß. Jeder ging seines Weges und der Raffelwirt machte kein Geschäft mehr mit uns an diesem Tag.