Mit Dirk, Martin und Tobi
Da wir seit 2017 vom Trans Ost Fieber gepackt waren, machten wir dieses Jahr den 2. Teil der Trans Ost.
Los ging es mit dem ersten ICE vom HBF IN – Dresden. Da alle 3 Fahrradstellplätze bereits ausgebucht waren, wandten wir Tobi´s Trick an und verpackten die MTB mit ausgebauten LR und demontierten Lenker mit reichlich Mülltüten und Panzertape, so dass sie als halblegal als Gepäckstück durchgingen. Die erste Diskussion mit einem Schaffner gab es in Erfurt… jedoch konnten wir diesen überzeugen.
Tag 1: Ingolstadt – Dresden (ICE), Dresden – Sebnitz (75km, 1800Hm).
Angekommen in Dresden wurden die Bikes montiert und es ging sofort los, wir hatten ja noch stramme 75km, 1800Hm vor uns und es war mittlerweile schon Mittag… Stetig ansteigend, folgten wir dem Elbverlauf durch Weinberge und Wäldern, immer mit einem schönen Blick ins Tal. Da dieses Wochenende Elbhangfest war, waren viele kostümierte Menschen mit Pferden unterwegs, sehr schön anzusehen. Weiter auf vielen Single Trails (in Summe 60km) ging es dann auf die Bastei und weiter Richtung Sebnitz. Ein Teil der Strecke war wegen umgefallener Bäume gesperrt, so dass wir noch 1h Zeit verloren, am Ende des Tages erreichten wir dann doch noch vor 20 Uhr unsere gebuchte Unterkunft, die Fichtenbaude. Wie im Namen „Baude“ zu vermuten, ging es am Ende der Tours nochmals ca. 150Hm hoch. Die Hüttenbesitzer warteten bereits mit einem leckeren Abendessen auf uns. Der Wirt ist ein begeisterter Radball-Spieler.
Tag 2: Sebnitz – Liberec (83km, 2200Hm).
Los ging es (wieder runter von der Baude) über schön angelegte Weg durch das Elbsandsteingebirge (Böhmische Schweiz). Weiter entlang durch das zu dieser Tageszeit noch kühle Kirnitztal. Folgend unzähliger Sandsteinfelsen weiter fuhren wir durch das Zittauer Gebirge. Am Ende des Tages stand dann noch der steile Anstieg hoch auf den Jested (Jeschken), den höchsten Berg in Nordböhmen. Auf einer schwarzen Piste ging es dann über breite Wasserrinnen (L) runter nach Liberec zu unserem Tagesziel.
Tag3: Liberec – Elbbaude (57km, 1800Hm).
Am 3. Tag sind wir vom Originaltrack abgewichen, weil wir die Elbquelle, sowie die Schneekoppe noch sehen wollten. Am Vorabend mit dem Handy(Komoot) neuen Track erstellt und aufs Garmin gespielt. In der Früh haben wir uns noch Liberec angesehen, bevor es dann den ersten der beiden Anstiege hoch ging in Richtung Elbquelle. Folgend führe uns der Track auf einem nicht fahrbaren, aber schönen Bergpfad. Anschließend auf einen mit Holzbrettern angelegtem Weg durch ein Feuchtbiotop, leider alles für Radfahrer verboten, wie sich später herausstellen sollte. Über ein Hochplateau, vorbei an der schön gelegenen Elbquelle mit Fototermin war es noch ¼ Std. zu unserer Unterkunft der „Elbbaude“ (Labska Bouda). Ein ehemals kommunistischer Vorzeige Beton-Hotel-Bunker aus den 80er Jahren für Wintersportler. Nach dem Abendessen haben wir noch etwas die Füße vertreten und die Elbwasserfälle angesehen.
Tag4: Elbbaude – Adersbach (71km, 16700Hm).
Von dort sind wir dann auf einem sehr gut angelegten Pfad aus Steinen am Kamm entlang zur Schneekoppe (Snezka), dem höchsten Berg im Riesengebirge gefahren (teilweise auch tragend und schiebend). Hier oben bekamen wir erstmal einen Kulturschock vor lauter Touristen… Weiter ging über Bergkieferhänge, geilen Downhilltrails, an Hochmooren vorbei nach Horni Mala Upa nach Adersbach, das am Rande des Habichtgebirges liegt. Unterbrochen wurde das Vergnügen nur von einem Dornenbusch-Workshop, es sollte aber der einzige auf der gesamten Tour bleiben. Angekommen in unserer Unterkunft, an einem alten Kloster wurden wir gleich mit kühlen Gerstensaft bewirtet, welche ein Fest. Hier waren zudem sehr viele junge Leute unterwegs, so wie es sich herausstellte ein Klettereldorado.
Tag5: Adersbach – Kudowa (Polen) (76km, 1400Hm).
Da wir uns die Adersbacher Felsenstadt ansehen wollten, sind wir wieder vom Originaltrack abgewichen und rein in den die Sandsteinfelsen, wo wir gleich von einem Ranger zu Recht gewiesen wurden. „No Bike, Carry your Bike“. Aber landschaftlich hat es sich gelohnt. Durch die engen Schluchten war es zudem eine willkommene Abkühlung, ca. 12°C ó 25°C. Nachdem es bisher viel zu rund lief, beschlossen wir wieder einmal den Track -eine bereits für den nächsten Tag gut ausgeschilderte MTB-Rennstrecke- nach bewährter Manier eines Wandersmanns zu „optimieren“ >> Auf den folgenden 3km wäre Herr Heckmair (Anm.: Der der gerne Fahrräder trägt) sicher stolz auf uns gewesen. Nach einer frisch geräucherten Wurst und einem Bier war die Welt wieder farbiger. Weiter ging es dann zur unserem nächsten Etappenziel „Kudowa Zdroj“ (Bad Kudowa, ältestes Heilbad Niederschlesiens), das diesmal in Polen lag. Angekommen haben wir nach einer längst überfälligen Kaffee-/Kuchenpause im Villenviertel eine Top Unterkunft (Willa Lawenda) gefunden. Im Nachhinein die schönste Unterkunft der ganzen Tour.
Tag6: Kudowa – Kraliky (85km, 2100Hm).
Nach einem fulminanten Frühstück fuhren wir mit sehr gut gefüllten Bäuchen entlang des Adlergebirges nach Kraliky. Der Weg führte uns über weitläufige Wiesen, frisch planierte Waldautobahnen und (natürlich) tollen Trails entlang alter Bunker, folgend der TransOst. Zu unserer malerisch gelegenen Unterkunft führte noch ein finaler Anstieg von 200Hm hinauf auf den „Muttergottesberg“ (Hora Matky Boží). Dort befindet sich eine Klosteranlage mit einer Wallfahrtskirche. Der Anstieg dorthin >25% hat sich aber gelohnt.
Tag7: Kraliky – Skizentrum Červenohorské sedlo (60km, 1900Hm).
Nach einer harten Nacht für Dirk und Martin, wie sich herausstellte hatte Tobi das Bett mit der doppelten Matratze erwischt) starteten wir zu unserer Etappe durch das Glatzer Schneegebirge im Dreiländereck Schlesien-Böhmen-Mähren. Auf dem Weg begleitenden uns super pünktlich schließende Geschäfte, als auch Verständigungsprobleme die dazu führten das wir anstellen Bier vom Fass „Kofola“ vom Fass getrunken hatten, welche aber auch sehr gut geschmeckt hat. Vorbei an wunderschön restaurierten Holzhäusern ging es über den Staré Město pod Sněžníkem zu unserem Etappenziel in das Skizentrum Červenohorské sedlo. Aufgrund der direkten Lage an einer Passstraße, auch im Sommer von vielen Rennradlern und Motoradfahrern besucht.
Tag8: Červenohorské sedlo – Bruntal (45km, 800Hm).
Gut erholt nach einem Abend in einer Après-Ski-Bar starteten wir gemächlich zu unserer finalen Etappe, wir hatten ja nur eine kurze Etappe vor uns. Es ging stetig bergauf in Richtung Altvater, der größten Erhebung im Altvatergebirge. Dort angekommen hätte uns der Orginaltrack wieder die Asphaltstraße talabwärts geschickt. Das konnten und wollten wir unseren Bikes nicht antun, so dass wir das Radverbotsschild (schon wieder einmal) übersahen und einen Super Singletrail runter nach Karlova Studánka (deutsch Bad Karlsbrunn ) fuhren. Was wir bis dahin leider nicht wussten, war das heute ein tschechischer Feiertag (Tag der Verbrennung von Jan Hus) war. So sind wir vor lauter Leute nicht richtig in den Flow gekommen naja. Weiter ging es nach Bruntal, das Ende unserer diesjährigen Trans Ost Teil2. Hier angekommen, sind wir nach schneller Proviantaufnahme im Supermarkt (die Tradition verpflichte) mit dem Zug nach Prag gefahren, um die Rückfahrt zeitlich etwas zu entschärfen.
Tag9: Sightseeing in Prag:
Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg, die Karlsbrücke, die mittelalterliche Rathausuhr… und anschließende Rückreise nach Ingolstadt.
In Summe eine sehr gelungene, sehenswerte, kulturelle, abwechslungsreiche Tour mit vielen kulinarischen Köstlichkeiten (Böhmische Küche), wie Knedliky, sowie der tschechischen Braukunst. Hervorzuheben sind auch die stets freundlichen Menschen die wir unterwegs getroffen haben.