Mittelgebirgs-Cross
Mit Dirk und Tobi (heuer ohne Martin).
Da wir heuer aufgrund von Corona etwas in Deutschland machen wollten, habe ich mich mal an die Planung gemacht und alle Mittelgebirge (Oberpfalz, Lüneburger Heide, Calenberger Bergland, Teutoburger Wald, Weserbergland, Harz, Sauerland / Rothaargebirge , Bergisches Land, Westerwald, Vogelsberg, Thüringer Wald, Rhön, Spessart, Odenwald, Frankenwald, Erzgebirge, (Vulkan) Eifel, Taunus, Fichtelgebirge, Hunsrück, Saar-Nahe-Bergland, Pfälzerwald, Fränkische Alb, Schwarzwald, Bayerischer Wald, Schwäbische Alb, Fränkische Schweiz), sind gar ned so wenige, angesehen und geschaut, ob sich da mehrere miteinander verbinden lassen und ein schöne Tour daraus wird.
Ergebnis: Start am Rennsteig (Thüringer Wald), dann den Hochrhöner (Rhön), durch den Spessart auf dem Spessartweg 1 + 2 und zu guter Letzt den Nibelungensteig im Odenwald (Hessen).
Danach ging es in die Detailplanung, wobei ich (>2000Hm) und Dirk (<2000Hm) unterschiedlicher Meinung waren, aber am Ende es doch besser war, sich weniger vor zu nehmen.
Tag 1: Los ging es am 27.06. mit dem Zug von IN nach Masserberg. So wie es in der Sage heißt, haben wir uns zuerst in der Werra einen Stein geholt, den wir dann bis zum Ende desRennsteig mit uns tragen sollen. Dann ging es los, der Weg war größtenteils Schotterstraße, bzw. Rasensteine an der alten Ost-West Grenze, also zum Einrollen genau richtig. Sehenswürdigkeiten: Grenztürme, die Rhein-Elbe-Wasserscheide. Nach gut 70km und 1400Hm erreichten wir unser erstes Ziel Masserberg, das Hotel dort hatten wir sicherheitshalber schon vorgebucht.
Tag 2: Gut gestärkt nach dem Frühstück starteten wir uns machten uns auf dem Weg zur höchsten Erhebung den Großer Beerberg und dann über Oberhof (Biathlon) zu unseren Ziel nach Eisenach (Wartburg, Luther). In Summe 90km, und 1400Hm. Resümee: Der Rennsteig ist touristisch gut vermarktet, sehr gut ausgebaut und dadurch auch sehr überlaufen. Vom Untergrund ist sind es viele Schotter, Wald-Autobahnen so dass man ihn auch ann einen Tag fahren könnte. Auch zu erwähnen ist, das hier die Fassade, sowie die Dächer der Häuser mit dem hier vorkommenden Schiefer verkleidet sind.
Tag 3: Von Eisenach sind wir zuerst bis zum Ende des Rennsteigs nach Hörschel gefahren und dort unseren Stein der Sage nach in die Werra zu werfen. Dann ging es weiter zu unseren nächsten Erhebung der Rhön. Start des Hochrhöners ist Bad Salzungen. Ab hier ging es dann endlich Richtig zur Sache, Singeltrails >20% hoch und runter. Ausgepowert nach gut 75km und 1550Hm erreichten wir unser Tagesziel in Dermbach, den Rhönpaulus…
Tag 4: Weiter ging es auf dem Hochrhöner nach Tann, zur Milseburg und nach ca. 63km und 2200Hm erreichten wir das Fuldaer Haus, das uns von der Lage und vom Aussehen so gut gefallen hat, das wir uns hier einquartierten. Im Nachhinein eine der besten Unterkünfte, auch das Essen war hervorragend.
Tag 5: Nach dem Frühstück ging es erst mal steil Berg hoch zur Enzianhütte. Dann ging es weiter zum höchsten Gipfel der Rhön, der Wasserkuppe. Weiter auf dem Hochrhöner durch das „Rote Moor“ zum Ende des Hochrhöners in Bad Kissingen. Von dort fuhren wir weiter Richtung Spessart nach Hammelburg. In Summe 83km, 1600Hm.
Tag 6: Von Hammelburg ging es zunächst auf dem Spessartweg 1 nach Gemünden am Main, Lohr am Main, ein stetiges Berg auf, Berg ab, immer an der Grenze des fahrbaren. Nach 68km und 1650Hm erreichten wir Waldaschaff, ein Ort mit ca. 4000 Einwohner , jedoch nur einer Gastätte, zum Glück hatten die noch was frei.
Tag 7: Zuerst noch auf dem Spessartweg 2 nach Stadtprozelten, dann am Main entlang bis nach Freudenberg (Start des Nibelungensteiges), wo wir unser letztes Gebirge in Angriff nahmen, den Odenwald. Der Name Steig machte hier direkt am Start seinen Namen alle Ehre mit zig Stufen tragen hoch zur Burg Freudenberg. Nach gut 70km und 1800Hm erreichten wir Miltenberg am Rhein. Hier quartierten wir uns beim Nobelgasthaus „Zum Riesen“ aus dem 12 Jahrhundert ein schön renoviertes Haus und Zimmer (Muss man gesehen haben).
Tag 8: Weiter auf dem Nibelungensteig ging direkt nach dem Frühstück, wie jeden Tag erstmal steil, verdauungsfördernd hoch. Weiter zur Gotthardsruine nach Amorbach. Dann zur Burg Wildenberg, zum Ebergberger Felsenmeer nach Ebersberg. Den letzen Abschnitt des Nibelungensteig mussten wir zeitlich weg lassen. Ab hier ging es dann zum Bahnhof, wo am Ende Tages 66km , 1900Hm auf der Tacho standen.
Resümee: Es muss nicht immer ein Alpencross sein. Auch Deutschland hat mit seinen Mittelgebirgen viel Sehenswertes und auch vom Trailanteil (Spaßfaktor) deutlich mehr zu bieten als die Alpen…
Gesamt: 632km und 14900Hm